Projekte

Damit sich die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner des Fundament-Hauses an der Wittelsbacherallee besser kennen lernen können, hat Ende Juli 2012 Jan Zabel, der Jüngste in der Projektgruppe Naxos von Fundament, zu sich eingeladen. Jan wohnt in einem der fünf behindertengerecht umgebauten Appartements des Frankfurter Verbands für Alten- und Behindertenhilfe im Pflegeheim Bockenheim. Er nimmt teil am Projekt „Wohnen im Übergang“ für junge Erwachsene mit Lernschwierigkeiten. Jan ist soweit, dass er allein wohnen kann; aber am besten nicht irgendwo anonym, sondern in einem Projekt „gemeinschaftliches Wohnen“, wo er für sich sein und trotzdem Anschluss finden kann. Jan hat jetzt eine ebenerdige Einzimmerwohnung im Erdgeschoss mit Zugang zu einem Hof. Er war – mit seinen Eltern im Hintergrund - ein aufmerksamer Gastgeber für seine künftigen Mitbewohnerinnen und Mitbewohner auf dem Naxosgelände.

Auf der Tiefgarage entsteht nach den Plänen der Architektin Corinna Bauer (Darmstadt) das fünfgeschossige Fundament-Haus, für das die Genossenschaft alles vorbereitet hat. Hier entstehen 12 Wohnungen und ein Gemeinschaftsraum. Getreu dem Genossenschaftsgedanken gelten hier Mitsprache und Mitverantwortung, die Bewohnerinnen und Bewohner zwischen 30 und 72 Jahren haben ein lebenslanges Nutzungsrecht. „Gemeinsam erreichen wir mehr“, sagen sie sich und teilen Autos, Waschmaschinen, Bücher, Zeitungsabonnements; sie stehen füreinander ein, werden ihren Gemeinschaftsraum mit Leben füllen und soziale wie kulturelle Angebote ins Stadtviertel hineintragen.

Die Baugenossenschaft Fundament rechnet damit, dass sie bald auf dem ehemaligen Naxosgelände im Frankfurter Ostend den ersten Spatenstich tätigen kann. Das heißt, sie hofft jeden Tag auf die Baugenehmigung für die Tiefgarage. Bauherren sind die fünf Gruppen, die auf dem Gelände gemeinschaftliches Wohnen verwirklichen wollen: Vorn an der Wittelsbacherallee bauen (von links) Lila Luftschloß eG/W.I.R. (Wir in Rente), Fundament eG, Baumaßschneider GbR; hinten links  die Wohnbaugenossenschaft in Frankfurt am Main eG und rechts die Schnelle Kelle eG. Sie agieren als Projektgruppe GWN – Gemeinschaftliches Wohnen auf Naxos. Die Bürgerstadt AG als sechste Gruppe an der Waldschmidtstraße ist am Bau der Tiefgarage nicht beteiligt.

Die Baugruppen haben ein Drittel des Geländes von der Stadt in Erbpacht bekommen. Die ABG Frankfurt Holding bebaut zwei Drittel an der Wingertstraße und an der Wittelsbacherallee.

Ungewöhnlich an dem Projekt ist, dass erstmals in Frankfurt ein komplettes Ensemble von Häusern mit gemeinschaftlichem Wohnen entsteht. Das ist natürlich eine Herausforderung, weil sich fünf Gruppen beim Bau der gemeinsamen Tiefgarage basisdemokratisch über alle Vorgehen einigen müssen, dann auch noch hierarchiefrei und zum großen Teil mit ehrenamtlichem Engagement.
 

Ein großer Schritt nach vorn

erbpachtvertrag-2011.jpgDas Foto zeigt Jürgen Thau und Birgit Buchner vom Vorstand bei der Unterzeichnung des Erbbaurechtsvertrages.

Für das geplante Haus auf dem ehemaligen Naxosgelände im Frankfurter Ostend hat der Vorstand von Fundament bauen wohnen leben eG am 20. Juni 2011 den Erbbaurechtsvertrag unterzeichnet. Alle fünf Gruppen für gemeinschaftliches Wohnen, die an der Wittelsbacherallee bauen werden (drei vorn, zwei hinten), hatten sich mit dem Leiter des Liegenschaftsamtes, Alfred Gangel, bei der Notarin getroffen. Sie sind über mehrere Stunden gemeinsam die fast gleich lautenden Verträge durchgegangen. Danach konnten alle ihren jeweiligen Vertrag unterzeichnen - Alfred Gangel genauso - und miteinander anstoßen. Eine entscheidende Etappe war geschafft.Zuvor hatten sich Vertreter der fünf Gruppen über Monate hinweg regelmäßig getroffen, abgesprochen und diesen Vertrag vorbereitet. Für Fundament waren Projektleiter Felix Schmunk und Klaus Hartmann als künftiger Bewohner mit von der Partie.

Noch steht kein Stein auf dem anderen, aber die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner der Naxos-Projektgruppe von Fundament eG richten im Geiste schon mal ihre Wohnungen an der Wittelsbacherallee ein. Das hilft die Ungeduld zu zähmen und die Zeit zu überbrücken, bis es mit dem Bauen auf dem ehemaligen Naxosgelände im Frankfurter Ostend endlich losgehen kann. Noch müssen Verträge mit der Stadt und mit den anderen fünf Baugruppen auf dem Gelände unterzeichnet werden.

Auf dem Naxosgelände im Frankfurter Ostend kann endlich auf städtischen Grundstücken gemeinschaftliches Wohnen realisiert werden. Die Stadtverordneten im Haupt- und Finanzausschuss haben am 30.9.2010 zugestimmt. Die Genossenschaft Fundament eG gehört zu den sechs Gruppen, die bei einem städtischen Wettbewerb von der Jury empfohlen wurden. Das Haus wird an der Wittelsbacherallee entstehen.

Erst sollte es Herbst 2009 sein, jetzt wird als Termin Mai 2010 genannt: Dann sollen laut Frankfurter Rundschau vom 8. April 2010 auf dem Naxosgelände die alten Gebäude an der Wingertstraße und der Wittelsbacherallee im Ostend abgerissen werden.

Die Baugenossenschaft Fundament eG soll die Möglichkeit erhalten, auf dem Naxosgelände an der Wittelsbacherallee gemeinschaftliches Wohnen zu realisieren.

Eine durch Magistratsbeschluss einberufene Fachjury hat der Stadt Frankfurt empfohlen,mit Fundament Verhandlungen über einen Grundstücksvertrag aufzunehmen. Es handelt sich um ein Votum in einem Bauherrenauswahlverfahren und um die „Freihändige Vergabe von städtischen Grundstücken im Erbbaurecht für gemeinschaftliches oder genossenschaftliches Wohnen“. Die endgültige Entscheidung über die Vergabe der Parzellen auf dem Gelände der ehemaligen Schleifmittelfabrik Naxos obliegt der Stadtverordnetenversammlung.

18.08.2008

Offener Brief

An die Stadtverordneten, den Magistrat, den Ortsbeirat 4 der Stadt Frankfurt am Main und an die Medien

Auf dem Naxos-Gelände könnte jetzt erstmals in Frankfurt gemeinschaftliches Wohnen in größerem Umfang ermöglicht werden. Dass wir damit den Nerv einer modernen Stadtgesellschaft treffen, hat bereits die erste Frankfurter Info-Börse für gemeinschaftliches Wohnen im Oktober 2007 in den Römerhallen in außergewöhnlicher Deutlichkeit gezeigt. Auch das große Interesse an der öffentlichen Anhörung im Römer im Februar 2008 zur partizipativen Altersplanung ist ein weiteres Indiz für den Bedarf an gemeinschaftlichen Wohnformen.

Bei der Vergabe von Grundstücken an Genossenschaften auf dem Naxos-Gelände im Frankfurter Ostend sollen Familien mit Kindern und Interessenten an Generationen übergreifendem Wohnen die gleichen Chancen haben. Erst nachdem ein CDU-Antrag dahingehend geändert worden war, hat der Ortsbeirat Bornheim-Ostend diesen am Dienstagabend einstimmig gutgeheißen und an den Magistrat weitergeleitet. Ursprünglich hatte die CDU beantragt, Familien mit mindestens zwei Kindern zu bevorzugen. Das kam bei den anderen Parteien nicht gut an. Martin Ried machte für die Grünen klar, dass diese beim Wohnen nicht kinderreiche Familien und Interessenten an Generationen übergreifendem Wohnen gegeneinander ausspielen wollten und hatte die Änderung vorgeschlagen.

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