Politik oder Profit?

Wer hat in der städtischen Wohnungspolitik das Sagen? Diese Frage stellen sich das Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen und die Frankfurter Baugenossenschaft FUNDAMENT bauen wohnen leben eG. Mit einem offenen Brief haben sie sich an die Frankfurter Stadtverordneten gewandt. Darin kritisieren die Verfasser den „Ämterstreit über die Bebauung des Naxos-Areals“. „Dabei geht es wohl im Kern um eine Kontroverse zwischen dem Liegenschaftsamt und der Bauaufsicht um die Frage, wie das Gelände maximal wirtschaftlich zu verwerten ist“, vermuten Felix Schmunk vom FUNDAMENT-Vorstand und Rainer R. Tost vom Netzwerk.

Die Kontroverse zwischen den Ämtern könnte das Votum der Stadtverordnetenversammlung vom 12. Oktober für die teilweise Freigabe des Geländes für gemeinschaftliche Wohnprojekte in Frage stellen, befürchtet auch Heike Kraft von der FUNDAMENT-Arbeitsgruppe Naxos. Diese seien nur realisierbar, wenn die Kommune ihre Grundstücke unter dem Marktwert an gemeinschaftliche Wohnprojekte vergebe - so wie es das Stadtparlament beschlossen habe.

Laut Stadtverordneten-Beschluss soll mindestens ein Drittel der für eine Wohnbebauung vorgesehenen Fläche des Naxos-Geländes für gemeinschaftliche und genossenschaftliche Wohnprojekte bereitgestellt werden. Eine Bebauung des städtischen Areals nur mit Luxus- und Eigentumswohnungen soll dadurch vermieden werden. Ansprechpartner für die künftige Entwicklung soll nach dem Beschluss der Stadtverordneten das „Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen“ sein, in dem auch FUNDAMENT Mitglied ist.