Der lange Weg zum Spatenstich

Spatenstich Naxos 2012Endlich ist es soweit: Die Baugenossenschaft Fundament Bauen Wohnen Leben eG kann zum Spatenstich auf dem Naxosgelände einladen. Termin ist am Dienstag,  9. Oktober, 17 Uhr, an der Wittelsbacherallee 29-31 im Frankfurter Ostend. Hier wird die Fundament eG ihr zweites Haus bauen. Das erste steht in Preungesheim. Aber auf dem Naxosgelände  muss erst einmal  die Tiefgarage gebaut werden. Dafür haben sich alle fünf Baugruppen, die hier gemeinschaftliches Wohnen realisieren wollen, zur „Projektgruppe Gemeinschaftliches Wohnen auf Naxos“ (GWN) zusammengeschlossen. Sie feiern am Dienstag nun gemeinsam.

Sobald die Tiefgarage fertig sein wird, gehen die Gruppen wieder getrennte Wege – natürlich in ständiger Absprache.

Fundament eG baut auf dem Gelände an der Wittelsbacherallee nach den Plänen der Architektin Corinna Bauer (Darmstadt) ein fünfgeschossiges Haus mit 12 Wohnungen. Getreu dem Genossenschaftsgedanken gelten hier Mitsprache und Mitverantwortung, die Bewohnerinnen und Bewohner zwischen 30 und 72 Jahren haben ein lebenslanges Nutzungsrecht. „Gemeinsam erreichen wir mehr“, sagen sie sich und teilen Autos, Waschmaschinen, Bücher,  Zeitungsabonnements; sie stehen füreinander ein, werden ihren Gemeinschaftsraum mit Leben füllen und soziale wie kulturelle Angebote ins Stadtviertel hineintragen.

Die Baugenossenschaft Fundament eG gehört zu den Pionieren für gemeinschaftliches Wohnen auf dem Naxosgelände. Mehr noch: Einige ihrer Mitglieder haben das Gelände für ihr Vorhaben so zu sagen entdeckt und sich bereits im Frühjahr 2006 bei der Stadt dafür beworben. Ein zähes politisches Ringen begann. Fundament tat sich mit sechs anderen Baugruppen zusammen, die dort ebenfalls gemeinschaftliches Wohnen realisieren wollten. Das Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen unterstützte sie, und am 1. März 2008 erfolgte ein symbolischer  erster Spatenstich.

Aber dann kam alles anders.

Die Stadt Frankfurt am Main entschied sich im Oktober 2009  für einen Wettbewerb. Wieder war alles offen, Die Karten wurden neu gemischt. Die Genossenschaft Fundament, die eigentlich zwei Häuser mit 32 Wohnungen hatte bauen wollen, bekam aber immerhin eine Parzelle zugesprochen. Und nicht alle Bewerber der ersten Stunde kamen zum Zug, stattdessen kamen durch den Wettbewerb neue Baugruppen hinzu. Alle zusammen bauen  nun die Tiefgarage: Fundament Bauen Wohnen Leben eG, Lila Luftschloss / Frauenwohnungsbau eG, Baumaßschneider, Schnelle Kelle eG, Wohnbaugenossenschaft in Frankfurt am Main eG.

Vier Jahre später nach dem symbolischen jetzt also ein echter Spatenstich.

Birgit Buchner