5. ordentliche Mitgliederversammlung

Am 24. Juni 2009 fand die 5. ordentliche Mitgliederversammlung der Genossenschaft FUNDAMENT bauen wohnen leben eG für das Jahr 2009 - mittlerweile schon traditionell - im Frankfurter Haus der Volksarbeit statt. Aufsichtsratsvorsitzender Michael Knoche-Gattringer eröffnete die Versammlung und begrüßte die Mitglieder. Danach bat er die vier anwesenden Vorstandsmitglieder um Kurzberichte aus ihren Arbeitsbereichen.

Das Ergebnis ist positiv

Jürgen Thau, im Vorstand für Finanzen verantwortlich, erläuterte ausführlich die Gewinn- und Verlustrechnung der Baugenossenschaft für das vergangene Geschäftsjahr. Die Bilanz weist einen geringen Gewinn aus, der zusammen mit dem Bilanzverlust 2007 auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Der Posten „sonstige Aufwendungen“, so Thau auf Nachfrage, „hat sich deshalb fast verdoppelt, weil der Erbpachtzins seit Fertigstellung unseres Hauses in der Preungesheimer Alkmenestraße in dieser Position enthalten ist.“ Höhere Kosten sind der Genossenschaft auch durch den Bezug eines eigenen Büros in Sachsenhausen entstanden. Der Umzug wurde aus Platzgründen notwendig, und um die anstehenden organisatorischen Aufgaben besser bewältigen zu können.

Wir stehen im Dialog

Für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation im Vorstand sind Gudrun Sachs und Herbert Bauch zuständig. Bauch entschuldigte seine abwesende Kollegin und berichtete über zahlreiche öffentlichkeitswirksame Aktivitäten: z.B. Infostände am 1. Mai und beim Rotlintstraßenfest, bei der 2. Frankfurter „Wohnbörse“ und beim 1. Wohnprojektetag Rhein-Main in Wiesbaden. Im Club Voltaire wurden im Berichtszeitraum sechs Infoveranstaltungen durchgeführt, die zuletzt wieder zu einigen Neueintritten führten. Knapp ein Dutzend Newsletter versorgte unsere rund 500 Abonnenten mit aktuellen Nachrichten zum gemeinschaftlichen Wohnen, erklärte er und ergänzte, dass die Zahl der Anfragen (über unsere Webseite) in den letzten Wochen in die Höhe geschnellt sei. Auch ein neu gestalteter Flyer zur Mitgliederwerbung wird „gut angenommen“, konstatierte Bauch und schloss seinen Bericht mit dem Hinweis, dass neben der Öffentlichkeitsarbeit auch „der Dialog innerhalb der Genossenschaft einen hohen Stellenwert“ besitzt.

„Dieser Mann hat uns viel Geld gespart“

Der Rechtsanwalt Gregor Knüttel hatte erfreulicherweise wenig zu berichten. Als Hausjurist berät er innerhalb des Vorstandes die Genossenschaft in allen Rechtsfragen. Aktuell ist er dabei, Ansprüche der Stadt Frankfurt abzuwehren, die im Zusammenhang mit Lärmschutzmaßnahmen im Frankfurter Bogen auch unser erstes Haus in der Alkmenestraße betreffen. Michael Knoche-Gattringer merkte nach Knüttels Vortrag an: „Dieser Mann hat uns viel Geld gespart“, weil er knifflige Fragen häufig schon im Vorfeld löste.

Naxos: „Wir sind gerüstet“

Architekt Felix Schmunk ist innerhalb des Vorstandes für Projekte zuständig und schilderte seine zahlreichen Aktivitäten im Zusammenhang mit unserem geplanten Bauprojekt auf dem Areal der ehemaligen Schleifmittelfabrik Naxos. Er rief den Anwesenden noch einmal die beiden von der Stadt Frankfurt ausgeschriebenen städtebaulichen Workshops in Erinnerung, an denen er gemeinsam mit Anne Lamberjohann als Vertreter für das Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V. teilnahm. Innerhalb des „Netzwerkes“ arbeiten die fünf Naxos-Baugruppen in spe partnerschaftlich zusammen, auch wenn durch die basisdemokratische Aufstellung der Gruppen häufig ein erhöhter Diskussionsbedarf besteht. Schmunk strich heraus, dass alle Beteiligten, nicht nur die Gruppenmitglieder, einer harten Geduldsprobe ausgesetzt sind und hofft, dass die Ausschreibung des Geländes endlich voran kommt. „Wir sind gerüstet“, erklärte er abschließend.

Prüfung bestanden

Genossenschaften sind gesetzlich verpflichtet, sich regelmäßig einer (wirtschaftlichen) Prüfung zu unterziehen. Der Berliner Prüfungsverband der kleinen und mittelständischen Genossenschaften e.V. nahm die Geschäftsjahre 2005 bis 2007 kritisch unter die Lupe. Aufsichtsratsvorsitzender Knoche-Gattringer referierte das Ergebnis und kam zu dem Schluss: „Wir haben die Prüfung bestanden“.

Der ausführliche Prüfbericht kann in unserem Büro eingesehen werden.

Satzungsänderungen

Im Zusammenhang mit der Prüfung schlugen die Berliner allerdings vor, dass Fundament eine Anpassung der Satzung an das novellierte Genossenschaftsgesetz vornehmen soll. Der Vorstand hatte dazu auch eine Änderungsvorlage vorbereitet, zog diese jedoch wieder mit der Begründung zurück, dass bei der nächsten Mitgliederversammlung vermutlich weitere Satzungsänderungen anstehen werden und so Kosten - jede Änderung ist gebührenpflichtig einzutragen - eingespart werden können. Lediglich der Vorstandsantrag „zur Beschränkung der Kredite gemäß § 49 des Genossenschaftsgesetzes“ gelangte zur Abstimmung und wurde bei zwei Enthaltungen einmütig gebilligt.

Entlastet und genehmigt

Im Anschluss an die Berichte von Vorstand und Aufsichtsrat und den Prüfbericht gelangten die Genehmigung des Jahresabschlusses 2008, die Verwendung des Jahresergebnisses 2008 sowie die Entlassung von Vorstand und Aufsichtsrat zur Abstimmung. Bei allen Abstimmungen wurden keine Nein-Stimmen gezählt; es gab lediglich zwei bis drei Enthaltungen.

Aussprache und Bericht des Beirats

In der Aussprache wiesen zwei Mitglieder der Naxos-Gruppe darauf hin, dass zwischen der Gruppe und den Gremienvertretern nicht immer Konsens herrsche. Um den Kommunikationsfluss jedoch zu verbessern, wird ab sofort ein Gruppenmitglied zu den Vorstandssitzungen eingeladen. Franca Schirrmacher informierte über die Diskussionen des Beirates im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Wahlen

Satzungsgemäß mussten sich zwei Aufsichtsratsmitglieder zur Neu-Wahl stellen. Carlo Graf erklärte der Versammlung, dass er nicht wieder kandidieren wird. Christof Beschorner stellte sich der Wiederwahl und wurde bei zwei Enthaltungen im Amt bestätigt.

Bericht aus dem Netzwerk

Birgit Kasper, seit einigen Wochen beim Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V. mit einem Zeitvertrag angestellt, erläuterte ihre Aufgaben. Sie hofft, dass jetzt endlich das gemeinschaftliche Wohnen in Frankfurt einen guten Schritt voran kommt. „Wichtig ist“, so Kasper, dass „Naxos realisiert wird, das hat dann Signalwirkung.“

Michael Knoche-Gattringer beendete die Sitzung, nicht ohne dem scheidenden Vorstandsmitglied Herbert Bauch für die in den letzten drei Jahren geleistete Arbeit zu danken.