4. Ordentliche Mitgliederversammlung

Am 17. Juni fand die 4. ordentliche Mitgliederversammlung der Genossenschaft FUNDAMENT bauen wohnen leben eG für das Jahr 2008 im Frankfurter Haus der Volksarbeit statt. Aufsichtsratsvorsitzender Michael Knoche-Gattringer begrüßte die Mitglieder.

Danach bat er die Vorstandsmitglieder um Kurzberichte aus ihren Arbeitsbereichen bzw. um eine persönliche Vorstellung der neuberufenen Vorstandsmitglieder.

„Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden“

Jürgen Thau erläuterte ausführlich die Gewinn- und Verlustrechnung der Baugenossenschaft für 2007. „Die Bilanz weist ein geringes Defizit aus. Verantwortlich dafür sind die Vorleistungen, die für unser erstes Bauprojekt in Preungesheim zu erbringen waren“, so Thau. Der Jahresfehlbetrag in Höhe von 21 Tausend Euro wird voraussichtlich im laufenden Geschäftsjahr ausgeglichen, da bereits seit Herbst 2007 Mieteinnahmen aus dem Wohnprojekt „Frankfurter Familien“ eingehen. „Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden“, bemerkte er abschließend.

„Kommen immer 20 Interessierte“

Herbert Bauch informierte darüber, dass seit dem letzten Berichtszeitraum 13 Newsletter verschickt worden seien. „Wir erreichen mit diesem Medium rund 450 Leute.“ Auch unsere Webseite wird häufig frequentiert, betonte er, und appellierte an die Mitglieder durch eigene Beiträge diese noch aktueller zu gestalten. Weiter berichtete Bauch über die erfolgreichen Teilnahmen an der 1. Frankfurter Wohnbörse und dem Darmstädter Wohnprojektetag sowie über weitere öffentlichkeitswirksame Aktivitäten. Zu den Infoveranstaltungen im Club Voltaire „kommen im Schnitt immer 20 Interessierte.“

Die Neuen

Die vom Aufsichtsrat neu berufenen Vorstandsmitglieder Gudrun Sachs und Gregor Knüttel stellten sich den Anwesenden vor.

Gudrun Sachs arbeitet bereits seit längerem aktiv in der „Naxos-Gruppe“ mit und ist mit Herbert Bauch für die zunehmenden Aufgaben im Ressort Öffentlichkeitsarbeit/Kommunikation zuständig. Für sie ist eine funktionierende Kommunikation innerhalb der Genossenschaft ebenso wichtig wie der Kontakt zur Presse. „Damit erreichen wir wichtige Multiplikatoren für gemeinschaftliche Wohnformen“ sagte Sachs und führte als Beispiel einen Bericht der Offenbach Post über unser preisgekröntes Haus in Preungesheim an.

Der Jurist Gregor Knüttel, ein noch junges Mitglied in unserer Genossenschaft, merkte an, dass man schon nicht nur viel Idealismus mitbringen muss, sondern “auch noch Geld”, um bei FUNDAMENT im Vorstand ehrenamtlich arbeiten zu dürfen. Er spielte damit auf die 25 Genossenschaftanteile zu je 200,- Euro an, die jedes Mitglied erwerben muss. Knüttel wird im Vorstand das Ressort Recht betreuen.

Naxos: „Wir erwerben nur, was altlastenfrei ist”

Felix Schmunk, zuständig für Projektentwicklung innerhalb des FUNDAMENT-Vorstandes, referierte über den Stand des „Projektes Naxos“. „Wir warten alle auf den Workshop“, den die Urbane Projekte GmbH (eine ABG-Tochter) organisieren soll, erklärte er. Schmunk ist zugleich Sprecher einer Initiative von sechs Baugruppen bzw. -genossenschaften für “Gemeinschaftliches Wohnen auf Naxos” innerhalb des Frankfurter Netzwerkes für gemeinschaftliches Wohnen. Zur Frage nach Altlasten auf dem ehemaligen Fabrikgelände sagte Schmunk: „Wir erwerben nur, was altlastenfrei ist.”

Vorstand und Aufsichtsrat wurden entlastet

Im Anschluss an die Berichte der Vorstandsmitglieder trug Knoche-Gattringer den Bericht des Aufsichtsrates vor. Ihm schlossen sich eine Aussprache der Mitglieder sowie die Abstimmungen über die Genehmigung des Jahresabschlusses 2007, die Verwendung des Jahresergebnisses 2007 und die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat an. Bei allen Abstimungen wurden keine Nein-Stimmen gezählt; es gab lediglich eine bis drei Enthaltungen.

Antrag kontrovers diskutiert

Ein gemeinsamer Antrag von Aufsichtsrat und Vorstand zur Neufestsetzung der nutzungsrechtlichen Pflichtbeteiligung gemäß § 17 (2) unserer Satzung sah vor, dass „bei Inanspruchnahme von Leistungen der Genossenschaft das Mitglied einen angemessenen Beitrag zur Aufbringung von Eigenkapital durch Übernahme weiterer Geschäftsanteile (…) zu erbringen hat.“

Konkret – so der Antrag – sollen bei zukünftigen Bauprojekten Wohnungen mit mehr als 40 qm Wohnfläche pro angefangenen 2 Quadratmeter Nutzfläche ein weiterer Genossenschaftsanteil in Höhe von 200,- Euro gezeichnet werden. So müssten z.B. bei einer Wohnungsgröße von 60 qm  zusätzliche Genossenschaftsanteile von 2.000,- Euro gezeichnet werden.

Der Vorschlag stieß bei etlichen Mitgliedern auf massive Einwände. Haupttenor in der Diskussion war die Frage, ob sich die ökonomischen Belange und die eigenen politischen Ansprüche nach sozial verträglichen Mieten vereinbaren ließen. Auch wenn Finanzierungskonzepte von den Mitgliedern mitgetragen werden müssten, so sei doch jedes Projekt anders. Eine generelle Regelung werde dem nicht gerecht.

Aufsichtsrat und Vorstand zogen den Antrag daraufhin zurück.

Wahlen

Satzungsgemäß mussten zwei Aufsichtsratsmandate neu besetzt werden, wobei die „alten“ Mitglieder (Margit Messmer und Michael Knoche-Gattringer) erneut zur Wahl antraten und das Vertrauen der Mitglieder ausgesprochen bekamen. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde der Betriebswirt Michael Erhardt. Er tritt die Nachfolge von Hans-Peter Heinrich an, der vor einiger Zeit sein Mandat niederlegt hatte.

Die Mandate für den Beirat waren entsprechend unserer Satzung komplett neu zu wählen. Zuvor wurde von den Anwesenden beschlossen, die Zahl der Beiräte auf fünf aus der Mitgliederversammlung zu wählenden Mitglieder aufzustocken. Zur Wahl traten insgesamt fünf Kandidatinnen und Kandidaten an. Gewählt wurden Birgit Buchner, Stefan Klee, Franca Schirmacher und Ralf Fröhlich. Ein Mitglied erreichte die zur Wahl erforderliche Stimmenzahl nicht.

Nach den Wahlen meldete sich AR Carlo Graf zur Wort und warb für ein Wohnprojekt im Stadtteil Höchst. Knoche-Gattringer beendete die Sitzung und wünschte allen Mitgliedern einen „guten Heimweg“.